Sprechstunde

über alles was uns krank macht

Archive for Februar 2014

Warum spricht die Pressestunde nicht über den wirklichen Skandal in Kärnten?

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Pressestunde

 

Am Sonntag wurde in der Pressestunde der Kärnter Landeshauptman Peter Kaiser u.a. zu seiner Mitverantwortung (er saß stimmberechtigt im Landtag) zu den dort beschlossenen Landeshaftungen für die Hypo-Alpe-Adria Bank befragt.

Ab Minute 18:50 (http://tvthek.orf.at/program/Pressestunde/1273) sagte er Folgendes:

„Ich möchte auch, dass die Zuseherinnen und Zuseher wissen, in welchem Klima damals in Kärnten Politik gemacht wurde. Als wir .. immer wieder gegen gewisse Aspekte der Hypo …. aufgetreten sind, wurden wir teilweise mit Klagen eingedeckt. .. Gabes im U-Auschuss … die skurile Situation, dass zwar ein Datenraum eigerichtet wurde um die Vorgänge prüfen zu können, aber wenn du diesen Datenraum betrittst und jemals in deinem Leben ein paar Aussagen machst, die darauf rückschließen lassen, dass man das aus internen Informationen hat, wirst Du mit Klagen bedroht bis zu 20 Mill € persönlich ….“


Thomas Langpaul (ORF) konterte mit „Sagen Sie uns jetzt Sie haben keine Fehler gemacht …“ und ließ die meiner Meinung nach wesentlichste Aussage einfach im Raum stehen,

dass in unserem Land frei gewählte Abgeordnete durch finanzielle Drohungen so eingeschüchtert wurde, dass ihnen die politische Kontrolle unmöglich gemacht wurde. 

Warum wurde bei dieser Aussage nicht nachgehakt, wo sie doch das gesamte politische System Österreichs in Frage stellt?
Entweder weil man am Wahrheitsgehalt keinen Zweifel hegte oder
weil man die Legitimität eines Landeshauptmannes, der seriöser als seine Vorgänger wirkt, nicht anpatzen wollte.
Beides wäre ein Skandal.

Ein bißchen Herumgegoogle zeigt, dass die Feststellung, dass es mitten in Europa möglich ist, politische Mandatare durch Einschüchterung zu neutralisieren, keinem anderen Kommentator auzufallen schien:

PRESSE: Kaiser warnt vor „Auslöschung“ Kärntens
http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/1566268/Hypo_Kaiser-warnt-vor-Ausloschung-Kaerntens

Tiroler Tageszeitung:
http://www.tt.com/wirtschaft/7976029-91/kaiser-warnt-vor-ruin-k%C3%A4rntens.csp

HEUTE: Statement des Landesvaters „Kärnten nicht wegen der Hypo auslöschen“
http://www.heute.at/news/politik/art23660,987625

Salzburg24:
http://www.salzburg24.at/hypo-kaernten-laut-lh-kaiser-verhandlungsbereit/apa-s24_1417163184


FACEBOOK: 
Sensationelle pressestunde heute! So stell ich mir einen landeshauptmann vor!

Österreich ist Mitglied der EU, die augenblicklich vorgibt die Demokratie in die Ukraine zu tragen.
Solange wir Abgeordnete haben, die sich Ihrer politischen Verantwortung (ich fürchte zu Recht) dadurch entschlagen können, dass sie sich existenzvernichtender Repressalien beugen mussten, hätten wir vor dem Export durchaus noch an unserem eigenen Modell zu feilen.

Written by medicus58

24. Februar 2014 at 06:39

Kranke Häuser Seelsorge Starbucks

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Ich kann mich noch gut an meine Überraschung erinnern, wie ich Anfang der Neunziger überrascht war, dass das erste, was einem im Eingangsbereich einer nicht ganz unbekannten US-amerikanischen Universitätsklinik auffiel, eine McDonalds Filiale war. Dass zwei Mitglieder dieser Klinik kurz vorher einen Nobelpreis für ihre Entdeckung des LDL-Cholesterin Rezeptors erhalten haben, machte die Sache noch viel absurder.
Heute besteht auch in unseren Spitälern kaum mehr ein Unterschied zu den Einkaufsalleen großer Bahnhöfe, trotzdem verwundert die scheinbare Gleichrangigkeit mit der im Wiener AKH auf Seelsorge und Starbucks hingewiesen wird.

AKH

Written by medicus58

22. Februar 2014 at 19:41

Verpasste Karriere in Kairo

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Diese Bild erweckte wenig Vertrauen und auch viele der Chefärzte, die meisten in London ausgebildet, versicherten, dass sie ihre Patienten lieber in Privatspitälern oder Militärspitälern versorgen würden … aber das war 1982, heute ist das sicher ganz anders ….

Mein „Karriere“ an der Medizinischen Fakultät an den Universitätskliniken in Kairo war ja sehr kurz (siehe den Beitrag aus 4.2.2011: Ägypten:Termiten:Menschen: Eine Prophezeiung http://wp.me/p1kfuX-as ).
Bei Durchsicht alter Dias erinnere ich mich wieder daran ….

Ich habe an der Uni in Kairo gelernt, dass der Patient, der mit “Magenschmerzen” kommt sehr häufig einen Herzinfarkt hat, …..
2 Anamnese – abehttp://wp.me/p1kfuX-zt

My beautiful picture

Die Universitätskliniken in Kairo erstreckten sich über mehrere Gebäude in der Stadt, dieses wurde gerade gebaut, glaube ich 😉

Siehe auch: Reise nach Kairo http://wp.me/p1kfuX-L9

 

Written by medicus58

19. Februar 2014 at 17:57

Reise nach Kairo

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Im August 82 kam ich auf einer Reise nach Kairo durch Alexandria und fotografierte im Souk diesen Obststand.

Links oben hing noch das Portrait von Anwar as-Sadat(http://de.wikipedia.org/wiki/Anwar_as-Sadat#Von_der_Sadat-Initiative_bis_Camp_David) der weniger als ein Jahr vorher ermordet wurde.
Sadat war mit seinem Vorgänger Nasser Gründer der Freien Offiziere, die sich 1952 an die Macht putschten.
Das Portrait rechts auf dem Obststand zeigt Sadats NachfolgerMuhammad Husni Mubarak, der natürlich ebenfalls aus dem Militär stammte. Er wurde dann im Zuge des „arabischen Frühlings“ 2012 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt und im August 2013 aus der Haft entlassen.
Sein Nachfolger, der vom Volk gewählte Muslimbruder Mohammed Mursi wurde vom Militär gestürzt und der Offizier Abd al-Fattah Said Husain Chalil as-Sisi (http://de.wikipedia.org/wiki/Abd_al-Fattah_as-Sisi) kandidiert um das Präsidentenamt.
Wir kennen alle das beliebte Partyspiel der „Reise nach Jerusalem„, bei dem immer mehr Mitspieler als Sessel vorhanden sind.
Ich frage mich, welche Portraits augenblicklich auf dem Obststand prangen …

Written by medicus58

16. Februar 2014 at 13:00

Die Überraschungseier der Krankenhaus EDV

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Ooooppppss

Überraschungen sind eigentlich etwas Nettes, doch bergen sie mitunter auch große Gefahren.
Stellen Sie sich mal vor, ihr Auto beschlösse die Funktion seiner Pedale „zu erweitern“ und beschleunigt, wenn sie das Bremspedal ganz durchdrücken.

Dass sich unser Windoof PC oder Android-Handy nach dem Update mitunter plötzlich anders verhält, daran haben wir uns schon längst gewöhnt und nur die Gamer motzen, dass sie die Entscheidungsschlacht verloren haben, weil sich die Tastenbelegung des Joysticks hinter ihrem Rücken geändert hat – nebbich.Stellen
Sie sich aber nun vor, dass das mit dem Joystick des Operationsroboters passiert, oder mit der Bestrahlungssoftware des Radioonkologen, oder im Wordprocessor eines diagnostischen Institutes.

Pankmache? Mitnichten!

Ein nicht unterstütztes Sonderzeichen in einem Befund wird plötzlich im Ausdruck zu einem Fragezeichen, was die ursprünglich eindeutige Befundaussage doch so stark relativierte, dass der Zuweiser zum Telefonhörer griff und nachfragte –
Gott (an-den-ich-nicht-glaube) sei Dank!
Eine plötzliche Änderung im Drop-down Menü potentieller Empfängereines Arztbriefes, ermöglicht durch einen unbebasichtigten Mausklick, dass der Befund auch an den Lebensgefährten oder den geschiedenen Ehepartner abgeschickt wird. Die entsprechende Änderung wurde ohne Rücksprache oder Warnung implementiert.
Auf dem Desktop tauchen ohne Erklärung und Einschulung plötzlich neue Icons auf und alte verschwinden, als wäre das MedizinproduktegesetzMakulatur.

Irgendwo entscheidet irgendwer, dass ab sofort die Befunde eines bestimmten Labors unter einem anderen Reiter des Archivsystems einzusehen sind und die nächsten zwei Wochen verbringt man seine Arbeitszeit damit die Beschimpfungen der Kollegenschaft abzuwehren, weshalb die Untersuchung noch immer nicht befundet wurde …
Aber irgendwann wird man mürbe, verzichtet auf den Anruf beim Helpdesk und legt seine Textbausteine halt nochmals an.

Für allfällige Fehler, die in diesem Chaos zwingend irgendwann gemacht werden, haften wir Ärzte 30 Jahre lang, aber dagegen kann man sich ja versichern lassen.

PS: Das Bild zeigt zwei – an und für sich praktische – Funktionen, die plötzlich am Desktop auftauchten, ohne dass dies vorab kommuniziert wurde.
Links zum Thema:

EDV: Supergau im KAV

http://wp.me/p1kfuX-vj
Kunstfehler waren gestern, heute haben wir die EDV
http://wp.me/p1kfuX-Iz
KAV-IT: Die Problemverursacher übernehmen die Macht
http://wp.me/p1kfuX-B4
Risikofaktor medizinische Informatik
http://wp.me/p1kfuX-uw

Written by medicus58

12. Februar 2014 at 17:11

I had a Dream: KAV for Sale

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For sale

 

Keine Ahnung was der Grund dafür war, zu schweres Essen, ein Glas zu viel, jedenfalls wachte ich heute nach einem gräßlichen Alptraum schweißgebadet auf. Nur schemenhaft kann ich mich noch an die Einzelheiten erinnern, aber ich bemühe mich sie aufzuschreiben, ehe sie sich wieder in mein Unterbewusstsein vertschüssen.

Bis gestern ging ich davon aus, dass sich die Rathausmehrheit sehr wohl bewußt wäre, dass sie ihre nunmehr fast 100 jährige politische Dominanz im „Roten Wien“ im wesentlichen dem Dreigestirn Müllabfuhr, Gemeindebau und Krankenhaus verdankt.Steuermillionen für Jahrmarktsveranstaltungen wie das Donauinselfest oder den Eintraum sind dagegen eher neuzeitliche Marginalien. Oder im Umkehrschluss, dass ihnen die Wähler unter den Bürgern und Mitarbeitern der „stadtnahen Betriebe“ abhanden kommen werden, wenn sie diese Bereiche nicht mehr besitzen.

Mit den knapper werdenden Budgets und den zunehmenden Belastungen der Spitäler durch die politisch abgefeierte Sanierung der Krankenkassen (http://sprechstunde.meinblog.at/?blogId=34434) wurde es natürlich immer schwieriger, die nicht unbeträchtlichen Summen aufzubringen, um die Standorte des Wiener Krankenanstaltenverbundes z(KAV) umindest am Laufen zu halten.
Aus politischer Rücksichtnahme auf die Parteifreunde in der Wiener Gebietskrankenkasse war es natürlich undenkbar, von dort einen größeren Beitrag für die ambulante Versorgung der Wiener in den KAV-eigenen Spitalsambulanzen zu fordern oder den Menschen einfach reinen Wein über die prekäre Lage einzuschenken und zuzugeben, dass die Vorhalteleistungen herunter gefahren werden müssen. Das war selbstverständlich außer Diskussion, es kommen immer wieder Wahlen.

Bis zu meinem gestrigen Traum, glaubte ich, dass man nur planlos vor sich hinwurstelte und war bereit sich mit der politischen Unfähigkeit abzufinden und auf bessere Zeiten zu hoffen. Zwischen den weißen Laken reifte aber die Erkenntnis, dass hier ein ganz anderes Spiel abläuft:

Die rege Bautätigkeit an vielen KAV Standorten

Von Imhotep zu den heutigen Deppen http://wp.me/p1kfuX-lh
Eine große Familie baut sich viele Häuser http://wp.me/p1kfuX-kg
Die Stadt Wien will nur das Beste für Patienten http://sprechstunde.meinblog.at/?blogId=67609

schien mir der unbeholfene Versuch einer Wirtschaftsbelebung nach den Konzepten der 70er Jahre zu sein. Heute im eigenen Angstschweiß aufwachend, sah ich plötzlich klarer:

Die letzten zwei bis drei Jahrzehnte waren davon geprägt, dass die Politik (in Ost und West) ehemals weitgehend geschlossene Kapitalkreisläufe (Verstaatlichte Industrie, Umlageverfahren im Pensionsversicherungssystem, öffentliches Gesundheitssystem, städtische Wasserwirtschaft, …) für externes Kapital geöffnet, also entweder verscherbelt („privatisiert“) oder mit staatlicher Förderung die Menschen in den Privatbereich gelotst (Private Pensionskassen) hat.
Der Mechanismus war immer der gleiche und kann in Reinkultur anrussischen Oligarchen aber letztlich auch an der Kärntner Hypostudiert werden: Gesellschaftliches Vermögen wurde ohne demokratische Legitimation für Einmaleffekte an Private abgegeben, Gewinne wurden privatisiert, Kosten kommunalisiert.

Doch nun zu meinem Albtraum:

Wir schreiben das Jahr 2020. Das Spitalskonzept 2030 (die „wehsentliche“ Wandlungen seiner Produktdeklarationhttp://wp.me/p1kfuX-K9) sind größtenteils umgesetzt und Wien strotzt vor lauter neugebauten, vom Fächerkanon aber ausgehöhlten Krankenhausstandorten.
Viel Geld wurde auf Empfehlung verschiedener Beraterfirmen in Neubauten investiert, da man sich durch die geringeren Erhaltungskosten auf längere Sicht enorme Einsparungen versprach. Dass diese versprochenen Einsparungen beim schon 2007 begonnenen Geriatriekonzept leider bis heute die Investitionskosten nicht hereingebracht haben, war nicht das Hauptproblem. Dieses besteht eher darin, dass man das Geld nicht hatte, das hier ausgegeben wurde und man dies durch irgendwelche PPP- oder Leasing-Konstrukte, Querfinanzierungen aus anderen Töpfen verschleiert, aber letztendlich durch nur Schuldenvermehrung aufbringen wird können.
Bei all den Ausgliederungen hat man das früher auch so gemacht, aber durch die strenger gewordene Budgetpfade wird es zukünftig nicht mehr möglich sein, sich durch weitere Kapitalaufnahmen ein weiteres Jahr drüber zu retten.

Ob die man diesen Weg aus Unvernunft, aus dem Bestreben sich des eigenen Personals, dessen man nicht mehr Herr zu werden glaubt oder bereits mit der festen Absicht auch das öffentliche Krankenhauswesen auf den Markt werfen zu können, begangen hat, konnte ich im Halbschlaf nicht mehr auseinanderhalten.

Jedenfalls lief alles auf den Punkt zu, wo sich die Politik auf das Trefflichste aus ihrer Verantwortung ziehen kann:
Die Alternativlosigkeit wurde erreicht, um das Gesundheitswesen nach deutschem Vorbild zu privatisieren.

In Deutschland hat zwischen 1991 – 2010 der Anteil der von der öffentlichen Hand betriebenen Krankenhäusern von 46 % auf 30,5% abgenommen (http://de.wikipedia.org/wiki/Krankenhaus).
In Österreich sind zwischen 1990 und 2009 in öffentlichen Krankenanstalten 20,5% der Krankenbetten reduziert worden und haben in profitorientierten Krankenanstalten um 92,5% zugenommen, bestehende Krankenhäuser der öffentlichen Hand wurden aber- vermutlich als Furcht vor politischen Reaktionen – noch nicht sichtbar privatisiert.

Zwar wurde die
Betriebsführung ist zu einem großen Teil oder gänzlich an private Unternehmen abgegeben,
in den Strukturplänen gewinnbringende Schwerpunkte (Routineoperationen, Geburtshilfe, …) in private Häuser verlagert oder
der Betrieb ambulanter Einrichtungen (Dialyse, …) zwar von der öffentlichen Hand finanziert, aber von Dritten betrieben, …

Von einzelnen lokalen Vorstössen einmal abgesehen, traute sich kein österreichischer Politiker zuzugeben, dass man die Krankenhäuser „gerne aus der öffentlichen Hand gibt“, aber genau darauf steuern sie hin.

Nach all der hektische Investitionstätigkeit, diese Ein- und Vorgriffe auf Geld das man nicht hat und auch nie zurückzahlen kann und die bisherige Einbindung Privater schafft man sehr bewußt vollendete Tatsachen, die als einzige Alternative in die fast vollständige Privatisierung des Krankenhauswesens führen müssen.

„Fast vollständig“ deshalb, weil es zwar eine gesetzliche Verpflichtung der Kommunen gibt, eine entsprechende Versorgung aufrecht zu erhalten, aber selbst Einrichtungen wie die AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) es sich ohne weiteres leisten können, ohne Rücksprache mit anderen „ihren Versorgungsauftrag“ selbst zu definieren. D.h. um das was nicht gewinnbringend ist, also z.B. „die Oma Osteomyelitis im diabetischen Fuß„, wird sich der private Anbieter nicht wirklich prügeln, das darf ruhig weiterhin im öffentlichen Bereich liegen. Über die unkomplizierte Geburt freut sich der Verwalter schon mehr, denn da winken so lange Gewinne, so lange nicht eine komplizierte Nachbetreuung des Frühchens oder seiner Mutter anzusehen ist, jedoch fliegt dann ohnehin der Hubschrauber das öffentliche Spital an.

In meinem Traum sah ich das alles kommen,
die Gesundheitspolitiker, die sich eben noch für die enormen Investitionen in unsere Krankenhäuser abfeiern haben lassen und die sich nun mit Verweis auf die leeren Kassen freuen, die Häuser für einen symbolischen Euro in die professionellen Hände erfolgreicher Privatanbieter abgeben zu können,
und die Vertreter privater Krankenhauskonzerne, die sich zufrieden zurücklehnen können, weil sie ihre Aufgabe in der Führung und dem Aufsichtsrat der öffentlichen Krankenhausverbände erfüllt haben.

Der Titel dieses Beitrages entsprang einer Assoziation zu Cole Porters berühmten: Love for Sale http://en.wikipedia.org/wiki/Love_for_Sale_(song)

Links: 

KAV http://wp.me/s1kfuX-kav/


Umstrukturierungen im Krankenhaus und ihre Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen
 http://www.forba.at/data/downloads/file/578-FORBA_FP%2005_11.pdf

Haben Sie die Revolution verpasst? Die lautlose Diktatur des globalisierten und deregulierten Kapitals http://wp.me/p1kfuX-l1 

Written by medicus58

11. Februar 2014 at 19:19

Blaenau Ffestiniog und die Digitalisierung

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Wir schreiben das Jahr 1977 und ich trampte per Interrail durch Großbritannien. Fragen Sie mich nicht weshalb, aber der Große Polyglott „England“ (sic) 5. Auflage aus 1975 – übrigens so ziemlich der unbrauchbarste Reiseführer für einen Backpacker – beschriebBlaenau Ffestinog (http://de.wikipedia.org/wiki/Blaenau_Ffestiniog) als „einen guten Ausgangspunkt für Fahrten und Wanderungen in den Snowdonia National Park„.

Als ich an einem regnerischen Nachmittag vom freundlichen Chester in der walisischen Bergwerksstadt ankam sah ich in etwa soviel von der Umgebung, wie auf dem unbearbeitetet Foto.
Schemenhaft waren ein paar Dächer im Schatten der riesigen Schiefer-Abraumhügel zu erkennen. Der Bahnhof lag offenbar relativ weit außerhalb potentieller Unterkünfte, die Suche nach einem leistbaren B&B hätte vermutlich zu einer ziemlich völlständigen Durchnässung geführt. Die Suche nach einer weiteren Brit-Rail Bahnlinie, mit der ich wie geplant durch Wales fahren hätte können, verlief frustran. Wales hatte damals schon einige Privatbahnen, die im Gegensatz zur damals staatlichen Brit-Rail, eher nur sporadisch verkehrten. Die Vorstellung in diesem Grau einige Tage verbringen zu müssen, war so abhorrierend, dass ich beschloss in den Gegenzug zu steigen und via Holyhead die Nachtfähre nach Dublin zu nehmen.
Als ich wieder daheim das vor Ort geschossene Dia an die Wand warf verstanden alle sofort, weshalb ich dort die Flucht angetreten habe. Auch auf der Leinwand sah man nicht mehr als die Umrisse der grau-grünen Schieferhügel und ein paar Flachdächer.

Wir schreiben nun 2014 und – wie hier schon vermerkt – habe ich begonnen meine alten Reisedias einzuscannen und – welch Überraschung – mit ein bißchen digitaler Bemühung ließ sich aus dem alten Bild plötzlich viel mehr herausholen, als ich je zu vor erkennen konnte.
Klar konnten nun die Wege ausgemacht werden, die sich die Hügel hinaufschlängelten. Digitale Werkzeuge holten aus den bis jetzt verborgenen Tiefen des alten Films (made in DDR) eine ganze Stadt heraus.

Blaenau Ffestiniog

Ich bereute natürlich nicht, dass ich damals das im Regen untergehenden Wales gegen ein gutes Frühstück in Dublin getauscht habe, aber es fasziniert mich, welche Informationsdichte ich mit analogen Mitteln (Sucherkamera Kodak Retina II; Film 100 ASA ORWO Chrom) erreicht haben.

BTW, der Film ließe sich heute nichteinmal mehr entwickeln. Über die Geschichte der DDR Firma ORWO: http://en.wikipedia.org/wiki/ORWO

Written by medicus58

9. Februar 2014 at 13:11

Reise Rätsel

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Im Zuge einer Sichtung alter Reisedias fiel mir dieses Bild in die Hände.

Ich habe schon einmal über das für mich höchst überraschende Ergebnis eines früheren Reiserätsels(http://sprechstunde.meinblog.at/?blogId=83932) berichtet.
Schaun wir mal, was nun rauskommt:

Wer errät wo dieses Bild geschossen wurde. 1980 war dieser Flecken nur Eingeweihten bekannt …

Written by medicus58

7. Februar 2014 at 23:41

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Sotchi 2014

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Olympia

 

Ohne Worte

Written by medicus58

7. Februar 2014 at 07:22

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Was online privat ist, ist nicht das wirkliche Problem

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FB

Alle, die sich in den Social Media nicht nur passiv betätigen, sollten den aktuellen Konflikt zwischen dem Chefredakteur des Falters, Florian Klenk, und dem Journalisten und Fotografen Manfred Klimek aufmerksam verfolgen.

Vereinfacht geht es darum, dass Klenk in einem seiner Artikel von Klimek auf Facebook gemachte Aussagen zur Demo gegen den „Akademikerball“ zitierte.

Eine gute Zusammenfassung des Problems inkl. Links zu einschlägiger juristischer Entscheidungungen bringt die Presse:

http://diepresse.com/home/kultur/medien/1558926/Klimek-vs-Klenk_Wie-privat-ist-meine-Meinung-auf-Facebook?from=gl.home_kultur 

Für einen unter Pseudonym Bloggenden ist dieses Thema nur scheinbar irrelevant, weil es natürlich ein Leichtes ist im Falle eines Gerichtsverfahrens auch meine Identität leicht zu lüften ist.

Jeder aufmerksame Social Media Teilnehmer kennt das Problem, dass es schon längst nicht mehr nur „die Kids“ sind, die über die privatesten Fakten ihres Lebens ein ungezügeltes Mitteilungsbedürfnis an den Tag legen.

Ein mir die Freundschaft auf Facebook angetragener, im wirklichen Leben mäßig bekannter Kollege hat während der laufenden Debatte über die „Reichensteuer“ so platt mit seinen diversen Immobilien und Statussymbolen geprahlt, dass es schon massiv juckte, dies in einem Blog zu verwenden.

Auch die Mitteilungen zweier mir seit Jahrzehnten bekannten Kolleginnen, die auch in der Gesundheitspolitik nicht unbekannt sind, wären für so manchen Lacher gut gewesen, auch hier entschied ich mich gegen eine Verwendung, weil die Inhalte nur gegen die betreffenden Menschen („ad hominem“) gewirkt hätten, aber nichts zur Sache an sich beigetragen hätten.

Letztendlich geht das Problem weit über Social Media hinaus, weil unsere Meinung, die wir in Blogs, Foren oder auf Twitter darlegen, von vielen Erkenntnissen geformt wurde, die wir unter dem Siegel der Verschwiegenheit in unseren Funktionen gewonnen haben und deshalb in der Verteidigung unseres Standpunktes nicht heranziehen dürfen.

Erwartungsgemäß sind auch die Juristen keine Hilfe, wenn sie von einer nur im Einzelfall zu treffenden Entscheidung sprechen; wäre mal lustig, wenn die Freunde auch mal unter das Joch evidenzbasierter Leitlinien gezwungen würden, das aber nur nebenbei.

Meines Erachtens muss ein verantwortungsvoller Journalist, Blogger oder Twitterer eben selbst entscheiden, welche Informationen er zur Untermauerung seiner Thesen heranzieht.
Zitiert er unwahr, ist dies zu ahnden.
Zitiert er aber wirklich gemachte Aussagen und hat sich die „Online-Freundschaft“ des Sprechers nicht erschwindelt, dann ist für mich zwar der Wunsch nicht aber ein Recht auf einen Maulkorb verständlich.
Wir erinnern uns doch an einen meiner Lieblingsinsassen des Satanswinkerls (Wolfgang Schüssel http://sprechstunde.meinblog.at/?blogId=33582) und seine „richtige Sau Affäre“ im Kreise eines journalistischen Hintergrundgespräches.

Auch wenn es schwer fällt, müssen wir uns daran gewöhnen, dass online gemachte Aussagen letztendlich global erfolgen, auch wenn es uns meistens schützt, dass die meisten der 2,4 Milliarden User(http://www.internetworldstats.com/stats.htmohnehin nicht interessiert, was wir da so von uns geben, meistens …

Vergleiche auch
29.5.2012 Warum pfeifen die Spatzen nicht oder pfeifen sie schon drauf?http://sprechstunde.meinblog.at/?blogId=63465

Written by medicus58

6. Februar 2014 at 17:37

Veröffentlicht in Allgemein

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