Sprechstunde

über alles was uns krank macht

Archive for Dezember 2022

Gebrauchsanweisung für 2023

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Tipp 1:
Die letzte Ziffer hat sich geändert

Tipp 2:
Corona ist vorbei, sagten Virologen, damit sie wieder was in den Medien zu sagen haben, aber sagen sie das bitte nicht all denjenigen, die schon längst an Long-Covid leiden, befürchten daran leiden zu werden und die Angst um ihre Kinder, ihre Alten und vor der Konfrontation mit ihren wirklichen Ängsten haben.

Tipp 3:
Große Teile der ukrainischen Bevölkerung leiden in der Ukraine, kleinere Teile verstopfen mit ihren SUVs unsere Straßen und beides hat nichts mit dem Kampf um Demokratie zu tun.

Tipp 4:
Zählen Sie alle möglichen Energiequellen zusammen, multiplizieren Sie sie mit ihrer wirklichen Effizienz und ziehen Sie diejenige Energie ab, die sie durch „manchmal weniger Fleisch“, „heute ausnahmsweise mit dem Rad“ und „einfach mehr bewusst machen“ einzusparen bereit sind. Diskutieren Sie nicht mit Aktivisten, sondern überlegen Sie einfach, ob es ökologisch und politisch besser wäre Gas in Rohren von einem russischen Diktator „ready to use“ zu verbrauchen, oder von anderen Diktatoren den gleichen Stoff unter Energieaufwand zu verflüssigen, zu transportieren und dann wieder gasförmig zu kriegen. Zum Schluss vergessen Sie die Rechnung einfach, weil sie hinten und vorne nicht aufgeht.

Tipp 5:
Wählen Sie nie wieder Politiker, die Ihnen vormachen, dass im Gesundheitssystem alles in Ordnung wäre, nur weil noch ein paar Intensivbetten unbelegt sind.

Tipp 6:
Lesen Sie jede Schlagzeile in den Medien mit dem Hintergedanken, ob es hier um Information oder Click-bait ging.

Tipp 7:
Saufen Sie weniger und trinken Sie mehr.

Tipp 8:
Wiederholen Sie nichts, was 2022 schon nicht funktionierte.

Tipp 9:
Glauben Sie nicht, dass irgendwas in 2023 funktionieren könnte, nur weil es bisher nicht funktionierte.

Tipp 10:
Wenn Sie bis hier her gelesen haben, dann ist dieser Tipp besonders wichtig:
Hören Sie auf Ihre Überzeugungen aus Blogs zu gewinnen, lesen Sie ordentlich editierte Bücher.

und jetzt zur Übung:
Wär’s das, 2018?
Jahresrückblick 1
Jahreswechsel 2011/2012: Schon 10 Minuten nach 11 ?


Written by medicus58

28. Dezember 2022 at 11:35

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Schau dir „The Rudest Christmas Song Ever …? NSFW“ auf YouTube an

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Written by medicus58

24. Dezember 2022 at 09:09

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Du glückliches Wien hast keinen Mangel

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Als ich ein Kind war, hatte Österreich knapp 7 Millionen Einwohner, als ich mit dem Studium begann warnte man vor einer Ärzteschwämme und als ich mit dem Studium fertig war, warteten die meisten meines Jahrganges in Wien mind. 3 Jahre auf einen Turnusplatz.

Jetzt hat Österreich 9 Millionen Einwohner und APA verkündet, dass sich zwischen 2022 und 2012 die Anzahl der Mangelberufe bundesweit von 66 auf 100 erhöht hat. Dazu kommen 58 regionale Berufe. Die Liste der regionalen Mangelberufe führt Oberösterreich mit 44 an, gefolgt von Salzburg (26), der Steiermark (17), Tirol und Vorarlberg mit jeweils zwölf und Niederösterreich mit sieben. In Wien gibt es lediglich zwei Mangelberufe und im RIS findet man nicht einmal diese.

Jetzt suche ich händeringend um Antworten auf drei Fragen:

Erstens, was tun die zusätzlichen 2 Millionen, wenn es kaum mehr eine Branche gibt, die nicht händeringend Personal sucht?
Zweitens, wieso haben wir in Wien nach meiner eigenen Erfahrung weder genug Pflegepersonal, noch Ärzte, noch Handwerker, noch Kellner, noch Fahrer in den Öffis, noch irgendwen, und stehen offenbar bei den regionalen Mangelberufen so gut da, dass wir keine Rot-Weiß-Rot Karte benötigen?

Glaubt Bürgermeister Ludwig ernsthaft, dass er das Problem durch Einbürgerungen lösen kann, so wie er es seit Monaten trommelt?

30.Mai 22: STAATSBÜRGERSCHAFT Ludwig: „Erleichterungen für hier Geborene“
6.November 22: Die roten Reformpläne für die Staatsbürgerschaft
4.Dezember 22: Arbeitserlaubnis für Asylwerber: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig für „rationalen Ansatz“

Warum glaubt die unselige Allianz aus Wirtschaft und Politik noch immer, dass man Strukturprobleme dadurch löst, dass man die Zahl der Wartenden erhöht und hofft, dass sich dann doch noch immer Leute finden, die unter den vorgegebenen Bedingungen arbeiten.

Unter vorgegebenen Bedingungen meine ich:
Auseinanderklaffen von Lohn- und Kapitalgewinnen
Bildungssystem, die am Bedarf vorbei produzieren
geschürte Angst vor dem Aussterben und dem Kollaps der Pensionssysteme
und nicht zuletzt die Kommunikation der erschreckenden Tatsache, dass
wir alle mindestens 40h und bis zum 65 Lebensjahr arbeiten müssen, wenn wir unsere Gesellschaftsform beibehalten wollen.

Vom „Augustin“ verkaufen und projektbezogenen Unterbrechungen des unterm Heizschwammerl Sitzen wird sich das nicht ausgehen.

Written by medicus58

6. Dezember 2022 at 06:22