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Dashboard: Zur Covid-19 Pandemie haben wir auch seit Jahren eine Epidemie der Gesundheitsdaten

Seit vielen Jahren wird auf diesem Blog immer wieder die aburd miese Qualität österreichischer Gesundheitsdaten beklagt. Egal ob es der Datenfriedhof ELGA ist oder die zahllosen Beispiele
verrückter Spitals IT:
Krankenhaus EDV: erfassten Widerspruch im Anlassfall
Meine Paranoia mit der Spitals-EDV oder wenn alles steht, geht’s weiter wie bisher
Die Überraschungseier der Krankenhaus EDV
Kunstfehler waren gestern, heute haben wir die EDV
Risikofaktor medizinische Informatik
Jeder, der sich auf den Streit mit Gesundheitsökonomen und -politiker einlässt kommt bald darauf, dass jeder von anderen Zahlen spricht und am Ende keiner mehr weiß, wie viele Äpfel und Birnen in diesem Kompott verarbeitet werden.
Jeder der um Facharzt-Ausbildungsstellen angesucht hat realisiert sehr bald, dass die nachweisbar lokal erbrachten Leistungen in keinem Verhältnis zu den Zahlen stehen, die in Ärztekammer und Gesundheitsministerium aufliegen.
Natürlich ist das kein spezifisch österreichisches Problem, dass unrichtige Gesundheitsdaten zu beängstigenden Prognosen hochgerechnet werden, wie in diesem Blog an Hand der Die toten Seelen in der Computertomografie besprochen wurde.
Auch die an sich gute Initiative des Gesundheitsministeriums auf einem sogenannten Dashboard zeitnah die aktuellen Entwicklungen der COVID-Erkrankungen in Österreich zugänglich zu machen zeigt die (Immun-)schwäche der Gesundheitspolitik.
Am 19.3. jubelte man: Coronavirus: Neue Website des Gesundheitsministeriums informiert über Stand der Ausbreitung
Am 20.3. gab es den shut down: Datenleck bei Coronavirus-Seite des Gesundheitsministeriums Datenbank stand weitgehend offen und erlaubte Rückschlüsse auf einzelne Fälle
Danach lief die Seite wieder und wir freuten uns über den geringen Anteil an hospitalisierten und intensivpflichtigen Patienten bis vor ein paar Tagen die ersten Relativierungen in den Medien auftauchten, dass Zeitverzögerungen mit der Eingabe das Bild verfälschten und das Dashboard verschwand bald darauf.
Gestern gab es eine Pressemeldung des Gesundheitsministers:
Das System der Meldung jener PatientInnen, die eine stationäre Behandlung benötigen, wurde, EMS-basiert, auf direkte Einmeldung durch die Bundesländer umgestellt, da dies ein aktuelleres Bestandsbild ermöglicht. Dies erklärt den sprunghaften Anstieg bei jenen Menschen in Spitalsbehandlung, sowohl auf Normalstationen als auch insbesondere im intensivmedizinischen Bereich.
Wir bedauern die nötige Korrektur und die nun nötigen Wartungsarbeiten. Es ist uns ein Anliegen, möglichst transparent und im Detail richtige Zahlen zu kommunizieren.
Das Dashboard war heute bis am späten Nachmittag offline. Abends war die Seite wieder erreichbar: www.info.gesundheitministerium.at
Mittagsjournalbeitrag 26.3. 12:08
Was aber viel beunruhigender in diesem Zusammenhang ist, als die wohlbekannte österreichische Epidemie der Gesundheitsdaten:
Seit Beginn der Pandemie starren wir atemlos auf die Computersimulationen (Coronavirus: Künstliche Intelligenz vs. Menschenverstand) und entscheiden auf dieser Basis über einschneidenden Maßnahmen.
Da macht es schon einen Unterschied, ob der Datensatz sowohl hinsichtlich seiner absoluten vor allem aber seiner zeitlichen Dimension valide ist.
(A)soziale Perlen in tükisch-blau
Pünktlich zum Jahreswechsel (1. Jan. 2018, 16:41) versendet der Freiheitlicher Parlamentsklub (!), nicht etwa das Ministerium selbst, folgende Presseaussendung der neuen Gesundheits- und Sozialministerin:
Hartinger-Klein: Aussetzung der Maßnahme „Aktion 20.000“
Gute Wirtschaftsentwicklung ermöglicht zukunftsorientierte Reformen
Wien (OTS) – Die Bundesregierung will eine umfassende Neuausrichtung der Arbeitsmarktpolitik erreichen. Besonders in Zeiten der Hochkonjunktur muss der Fokus unter anderem auf „Qualifizierungsprogramme“ bei Arbeitssuchenden gesetzt werden, um diesen nach Aus-, Fort- und Weiterbildung einen raschen und nachhaltigen Einstieg bzw. Wiedereinstieg am Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Aus diesem Grund erfolgt eine Aussetzung der „Beschäftigungsaktion 20.000“ sowie eine Evaluierung der Wirksamkeit der Maßnahme.
Das Arbeitsmarktservice wurde daher ersucht, keine neuen Zusagen zu erteilen und das Programm per 31. Dezember 2017 auszusetzen. In Bearbeitung befindliche Förderfälle und alle bereits genehmigten Fälle werden ohne Einschränkung abgearbeitet bzw. zu Ende geführt, so Hartinger-Klein.
Rückfragen & Kontakt:
Freiheitlicher Parlamentsklub
01/ 40 110 – 7012
presse-parlamentsklub@fpoe.at
http://www.fpoe-parlamentsklub.at
http://www.fpoe.at
wer kann sich da noch über die blonde Föhnwelle in den USA aufregen, die Außenpolitik via Twitter betreibt, wenn bei uns Absichtserklärungen der Bundesregierungen und eine Dienstanweisungen der Ministerin vom Parlamentsklub verbreitet werden ….