Posts Tagged ‘Indien’
PHC das scheinbare Wunderding in der Patientenversorgung
gibt’s woanders schon seit vielen Jahren. Lesen Sie mal, wie die Erfahrungen in Indien sind und überlegen Sie, ob Sie dafür Wehsely et al. die Stimme gegeben haben:
OK, werden Sie sagen, Indien eben, aber wer sagr Ihnen, dass die „Verbilliger“ unseres Gesundheitssystems uns nicht gerade dorthin bringen werden.
Briten werden in Ihrem durch Thatcher und Blair effizienzgesteigerten NHS schließlich auch schon nach Inden zur Hüftoperation verfrachtet. Vielleicht finden wir bald auch nicht nur unsere Toiletten sondern auch unser Gesundheitssystem am Ende des Ganges….
Hitler und sein Teleskop in Darjeeling
Wir haben hier erst kürzlich in einem lamaistischen Kloster in Ladakheine eigenartige Glühbirne (Betrachtungen über glühende Hakenkreuze auf 3000 m Seehöhe http://wp.me/p1kfuX-M7) gefunden und uns die Sache mit den Swastikas geklärt.
Ebenfalls in den Höhen des Himalaya, jedoch weiter östlich treffen wir heute auf eine andere Eigenartigkeit, die einer Erklärung harrt:
Hitler’s Telescope im Everest Museum in Darjeeling, einen Steinwurf neben der letzten Ruhestätte von Tenzing Norgay, dem Begleiter Edmund Hillarys bei seiner Erstbesteigung der höchsten Erhebung unseres Planeten.
Besagtes Carl-ZeissTeleskop wurde wirklich von unserem Braunauer dem damaligen Anführer der nepalesischen Armee geschenkt und fand dann seinen Weg in diese berühmte Bergsteigerschule. Dort kann man auch heute noch mit seiner Hilfe – wenn es ausnahmsweise einmal nicht nebelig ist – einen schönen Blick auf den Kanchenjungariskieren. Diesem mit 8586m dritthöchste Berg der Erde an der Grenze zwischen Nepal und Sikkim werden wir noch nähertreten (natürlich nicht besteigen), wenn es um Sikkim geht, soviel soll schon einmal vorweggenommen werden.
Dogs are not allowed in Calcutta
Wer glaubt, dass sich auf den Straßen Indiens nur Kühe herumtreiben
oder dass unsere vierbeinigen Freunde dort sich aufmerksamer an die Regel halten, nur weil sie nicht als „heilig“ gelten, dem sei Gegenteiliges gezeigt.
BTW: Natürlich sind auch die Kühe in Indien nicht heilig, aber das ist eine andere Geschichte …
Indien: Ohne Worte
Jaisalmer (http://de.wikipedia.org/wiki/Jaisalmer) die indische Stadt am Rande der Wüste Thar ist schon für sich genommen ein wunderbarer Ort mit seinen Havelis. Dabei handelt es sich um die Wohnhäuser reicher Kaufleute die durch den Holzmangel in dieser Oasenstadt gezwungen waren die „feinen Schnitzereien“ an den Fassaden ihrer Behausungen nicht aus Holz sondern aus Sandstein anfertigen zu lassen.
Eine Gruppe zauberhafter Jain-Tempeln aus dem 12. bis 15. Jahrhundert nnerhalb des Forts sind nicht minder kunstvoll und den Gottheiten Rikhabdevji sowie Sambhavathji geweiht.
Der Jainismus (http://de.wikipedia.org/wiki/Jainismus) ist eine der unbekannteren Religionen dieses an Religionen nicht grade armen Subkontinents.
Betrachtungen über glühende Hakenkreuze auf 3000 m Seehöhe
„Weh dem, der Symbole sieht“ steht auf dem Umschlag der Taschenbuchausgabe von Samuel Beckets Roman WATT.
http://sprechstunde.meinblog.at/?blogId=39226
Es ist vermutlich inzwischen in den bildungsbürgerlichen Kanon vorgedrungen, dass das von den Nazis 1920 zum Parteiabzeichen erkorene Hackenkreuz auf die seit Jahrtausenden gebräuchlicheSwastika zurück geht.
Während die Verwendung des Symbols in vielen Ländern, so auch in Deutschland und Österreich, nach 1945 gesetzlich verboten wurde, ziert es (in verschiedenen Drehrichtungen und Variationen) unzählige hinduistische und lamaistische (tibetisch-buddhistische) Tempel.
Nirgendwo sonst, außer hier im Kloster Thikse (Ladakh), habe ich aber die Swastika als „Glühfaden“ in einer klassischen Glühbirnegefunden. Das Foto entstand 1986, also zumindest vor der europäischen Glühbirnenverordnung, so dass ich all die Ewiggestrigen warnen muss, nicht sogleich zu einer Pilgerfahrt aufzubrechen. Ich kann natürlich keine Garantie dafür übernehmen, dass diese Birne auch keine 1000 Jahre gehalten hat und schon längst durchgebrannt ist. Vielleicht ist sie längst durch eine unverfängliche LED ersetzt worden, wer weiß..
Was ich aber garantieren kann, dass es sich hier nicht um einen photogeshopten Fake handelt!
Im Schatten des Grandiosen
Agra ist in den Augen des Touristen das Taj Mahal und völlig zu Recht.
Dieses Bauwerk zählt ohne Frage zu den schönsten Erlebnissen, die Indien zu bieten hat, man muss dort nur einige Stunden verbringen und das Spiel des Sonnenlichts, am besten auch dees Regens auf diesem grandiosen Bauwerk genießen. Etwas, dass den meisten Reisegruppen kaum gelingt, wenn sie in höchster Eile durchgepeitscht werden …
Viel ruhiger geht es im Itimad-ud-Daula-Mausoleum(http://de.wikipedia.org/wiki/Itimad-ud-Daula-Mausoleum) zu, Hier liegt Mirza Ghiyas Beg begraben, der gleichzeitig Großvater des 5. Mogul-Herrschers Shah Jahan und von dessen Frau Mumtaz Mahal war. Bekanntlich wurde das Taj von Shah Jahnan für Mumtaz Mahal erbaut.
Die Grabmäler von Mirza Ghiyas Beg und seiner Frau werden für mich immer ein unerreichtes Symbol von Ruhe und Frieden bleiben.
Indien – Krim: Es gab Zeiten
da saß ich in einem indischen Reisezug und war noch über 1000 km von meinem Reiseziel entfernt.
Es gab kein Mobile, so dass man unerreichbar war,
man konnte niemanden fragen, weshalb der Zug nun schon eine halbe Stunde in diesem Bahnhof verweilte und wusste noch nicht, dass die Verspätung am Ende der Reise nur wenige Minuten betragen würde.
Man holte sich einen Chai, aß genüsslich seine Veg Thali (http://en.wikipedia.org/wiki/Thali) und hatte etwas unbezahlbares:Zeit
A propos Zeit, am Zeitungsstand konnte man gerade lesen, dass in Rußland Gorbatschow whärend seines Urlaubs auf der Krim gefangen genommen wurde.
http://www.aktuell.ru/russland/politik/gorbatschow_vor_putsch_jahrestag_fehler_und_verdienste_4204.html
Kapital gut, Ficken schlecht? Wie ist das nun mit dem freien Verkehr?
Vorausschicken möchte ich, dass es in der Welt, wie ich sie mir wünsche, keinen entgeltlichen Sex geben würde, aber gerades deshalb:
Irgendwie doch inkonsequent, nicht? Waren, Dienstleistungen und Kapital wird in der Europäischen Union das Grundrecht des freien Verkehrs verbrieft. Aber auch außerhalb von Europa werden schrittweise alle Schranken abgebaut, die angeblich einen freien Handel unterbinden. Ganz aktuell soll im Transatlantische Freihandelsabkommen (TAFTA, manche sagen auch Wirtschafts-NATO dazu) Indien gezwungen werden, die Agrarsubventionen auf Getreide zu senken, mit denen es sicherstellen möchte, dass sich der Tagelöhner in Orissa (heute eigentlich Odisha) seine Schale Reis leisten kann, weil es sich halt für „Uncle Ben’s Instant Rice“ nicht ganz ausgeht.
Gleichzeitig führen wir in Europa eine Diskussion über das Verbot der käuflichen Liebe. Frankreich versucht dies aktuell nach schwedischem Vorbild durch Kriminalisierung der Freier. (http://diepresse.com/home/panorama/welt/1494326/Prostitution_Frankreich-verbietet-kaeuflichen-Sex).
In Wien setzt man auf die bewährte Verkehrspolitik: Parken und Pudern in Wien – Beispiele einer erfolgreichen Stadtverdrängung http://wp.me/p1kfuX-uV
Erklärt wird dies auf den ersten Blick durchaus schlüssig mit der dem Gewerbe anhaftenden Umgebungskriminalität (Menschenhandel, Drogen, Erpressung, Gewalt, Illegalität, …).
Die Vorstellung, dass plötzlich alle Rumäninnen freiwillig ihre Selbstverwirklichung im Fließbahnsex mit angeheiterten Österreichern finden, ist ja wirklich absurd, nur ist es nicht genauso absurd, dass wir es „dem kleinen Mann“ verwehren für sein persönliches Glück ein bisschen über andere Menschen „drüber zu steigen“, während wir dieses Recht Konzernen und der Finanzindustrie gesetzlich zusichern?
Ich höre schon die Gegenstimmen, dass da wieder einmal Äpfel mit Birnen (oder vielleicht Eier mit Bananen) verglichen werden, doch gemach …
Wenn nicht gerade wieder einmal in Bangladesch eine Textilfabrik einstürzt oder sich ein chinesischer Foxconn Arbeiter aufhängt, ist es uns egal, wie die Produkte in Niedriglohnländer hergestellt werden, die zollfrei in Hochpreisländern die Gewinne erzielen, die dann off shore an unseren Steuerbehörden vorbei gebunkert werden, Hauptsache keine Barrieren. Hier darf der Markt regieren und sagen Sie mir bitte nicht, dass es einen substantiellen Unterschied macht, ob eine Bangladeshi, die nie einen Reisepass hatte, für 15 Cent pro Stunde ihr T-Shirt näht, oder ihnen eine blutjunge Roma, der man den Pass abgenommen hat, für 20 € ihren Schniedel massiert.
Als Demokrat würde ich die gleichen Rechte für Freier und Kapitalisten fordern,
als Moralist wünsche ich mir einen vergleichbaren Codex für Geld- und Sexgeschäfte.