Medizinische Sensationen am laufenden Band

Wir haben uns hier schon früher mit der medialen Verarbeitung von scheinbaren medizinischen Sensationen beschäftigt:
Neues Organ entdeckt, nein, nicht das Großhirn
Aber ein paar Gustostückerln aus der letzten Zeit, möchte ich Ihnen auch nicht vorenthalten:
Medizinische Sensation in Köln Mädchen kam drei Monate nach Zwillingsschwester zur Welt
Medizinische Sensation: Zweiter HIV Patient geheilt:
Der zweite HIV-Patient ist nach einer Stammzellen-Transplantation virenfrei. Ihm wurden Stammzellen eines Knochenmark-Spenders mit einer seltenen genetischen Veränderung transplantiert.
Weltpremiere in Linz: Erstmals Stent in Herz von Ungeborenem gesetzt
Medizinische Sensation: Diese Zwillinge sind weder eineiig noch zweieiig
Einen Fall wie diesen gab es weltweit bisher nur ein einziges Mal: Zwillinge aus Australien sind mütterlicherseits identisch, also eineiig: Sie teilen 100 % der DNA ihrer Mutter. Aber sie teilen gleichzeitig nur einen Bruchteil der DNA des Vaters und sind daher „halb-identisch“.
und einen Nachschlag zu Bluttest ersetzt Mammografie, wo offenbar der beste aller unserer Finanzminister (Karl Heinz Grasser – eine österreichische Biografie im Aufbau) irgendwie auch ganz sauber blieb:
Grasser soll in Brustkrebstest-Flop verwickelt sein
Die Medizin ist in medialer Sicht entweder eine Sensation oder ein Skandal.
Dass sie durch Ressourcen- und Personalknappheit, falsche politische Versprechungen und Missbrauch aber für Patienten und Gesundheitsdienstleister zunehmend nur mehr frustrierend ist, dem widersprechen immer weniger, aber taugt als medialer Inhalt immer weniger.
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