Krankenhaus wird für Stadt noch günstiger
Unglaublich, als ich diese Schlagzeile las glaubte ich an ein Wunder, denn wo wurde jemals ein Spital günstiger, es sei denn es wurde zufällig auf einer Goldader oder Ölquelle erreichtet.
Liest man aber dann den Artikel in den NÖ Nachrichten, dann weicht die Verblüffung rasch wieder der lähmenden Erkenntnis, dass eh alles beim Alten bleibt:
Die Stadt St. Pölten klagte 2012 erfolgreich, dass ihr Anteil an der Spitalsfinanzierung im Vergleich zu anderen Gemeinden zu hoch wäre und nun hat man im Landesbudget darauf reagiert.
Der Anteil St. Pöltens soll von heuer 28,6 Prozent auf 26,2 Prozent im Jahr 2023 sinken. Der Beitrag reduziert sich demnach von derzeit 3,4 Millionen auf rund 2,6 Millionen Euro.
Aber der kurze Artikel ist doch lesenswert, weil er auch verrät, dass z.B. Amstetten nur 13 Prozent und Wiener Neustadt nur für 10 Prozent der Spitalskosten aus dem Stadtbudget zahlt und da wird rasch klar, weshalb der lokale Widerstand gegen Spitalsschließungen so groß ist:
Der eigene Kostenbeitrag ist für die Gemeinde viel niedriger als die Wertschöpfung via Umwegrentabilität.
Die Anekdote zeigt aber auch, dass man unter den aktuellen Rahmenbedingungen im Gesundheitssystem (verwirrende Geldströme, unklare Kompetenzen, nicht kostendeckende Leistungsrefundierung…) nur sparen kann, wenn man die Kosten verschiebt, vulgo jemand anderem umhängt.
Weiß eh jeder, tut aber vielleicht wieder einmal gut sich ins Gedächtnis zu rufen ….
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